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Götter und Mythen

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Götter und Mythen der alten Ägypter

Die Welt des Glaubens und der Religion.

 "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde und die Erde war wüst und leer." So beginnt die Schöpfungsgeschichte in der Bibel. Mit faßt den gleichen Worten beginnen die Papyry und Textüberlieferungen über den Beginn der Götterwelt der alten Ägypter. Auch hier wird von einem Chaos gesprochen, aus dem dann Gott die himmlische Ordnung erschuf. Ganz am Anfang der Ägyptischen Werdung standen die örtlichen Feld- und Naturgötter, sowie Fetische, die angebetet wurden. Nach den ersten Schritten zu einem größeren gemeinschaftlichen Miteinander, wurden auch die Götterformen deutlicher herausgebildet. Es gab dann bald Götter mit regionalem u. überregionalen Geltungsbereichen, Götter für Städte, Götter für Gaue und kleine Ortsgötter für Dörfer. Alle konnten durch Verschmelzung mit den Hauptgöttern eine Vielzahl an Formen und Bedeutungen bekommen.

Zum Anfang der Schöpfung standen vier Gottheiten im Mittelpunkt. Das waren die Himmelsgöttin Nut, der Erdgott Geb und der Luftgott Schu. Überallem stand Re der große Sonnengott als der Schöpfer aller Dinge. Die Sonne, die bedeutendste aller ägyptischen Gottheiten, besaß viele Namen, und es gab unterschiedliche Auslegungen ihrer Funktionen. Als Sonnenscheibe nannte man sie Aton. Bei ihrem Auftauchen am Morgen war sie das Kind mit Namen Chepri, in dieser Form wurde die Sonne als Skarabäus dargestellt, der die Sonnenkugel vor sich herrollt. Stand die Sonne im Zenit, dann war sie Re oder R~ und gleichzeitig der Hauptgott der religiösen Stadt von Heliopolis. Die Abendsonne galt als Alter Mann und wurde Atum genannt. HORUSDer Falkengott Horus, ursprünglich eine mächtige Himmelsgottheit, setzte man mit dem Namen Ra-Harachte der Sonne gleich, was "Ra, der ist der Horus am Horizont" bedeutet und er wurde als geflügelte Sonnenscheibe dargestellt. Die alten Ägypter glaubten, daß am Anfang das Universum von einem Urozean, genannt Nun, angefüllt gewesen sei. Obwohl Nun zuweilen mit einer Wasserwüste verglichen wurde - diesen Eindruck gewannen sie durch die Nilüberschwemmungen hatte das Urgewässer keine Oberfläche: es füllte das ganze Universum aus. Die Wasser von "Nun" standen und waren ohne Bewegung. Sicher beruhten diese Vorstellungen auf der Beobachtung der Ägypter, daß die Tümpel, die von den zurückflutenden Wassern des Nil stehenblieben, in geradezu wunderbarer Weise bald von Tieren belebt waren. Der Mond war der Bruder der Sonne und ein Sohn der Himmelsgöttin Nut. Manchmal wurde er mit Osiris identifiziert, zu anderen Zeiten mit Thot, THOTHdem Gott der Schreiber und Gelehrten in der Gestalt als Ibis oder Pavian dargestellt. Die Sterne galten als Kinder der Himmelsgöttin. Die Ägypter sahen die Schöpfung eher als einen langsamen Entwicklungsvorgang denn als einen plötzlichen Schöpfungsakt an. Sie waren der Überzeugung, daß die Götter in der sogenannten "Erste Zeit" wirklich auf Erden lebten und dort ihre Königreiche hatten, ein glückliches, ein Goldenes Zeitalter gewesen sei, in dem Gerechtigkeit im Lande herrschte. Der Nachfolger dieser Götter, der Pharao, hatte die Aufgabe, die Herrschaft der Maat, Göttin der Gerechtigkeit, zu wahren. Die Göttin Maat wird als Frauengestalt mit einer Feder auf dem Kopf dargestellt. Machmal sieht man auf den Abbildungen nur eine Feder auf einer Waage und in der anderen Schale das Herz des Verstorbenen. Hier wird der Verstorbene auf seine guten Taten im Leben abgefragt und gewogen. Zurück zu den Göttern. Der Erdgott Geb und die Himmelsgöttin Nut bekamen vier Kinder, nämlich Isis und Osiris, Nephthys und Seth. Horus, der Falken-Gott der Pharaonen war der Sohn von Isis und Osiris. Der lange Kampf der verfeindeten Brüder um die Macht zwischen Seth und Osiris hat in der Bibel die Parallele in der Geschichte von Kain und Abel. Osiris wurde von seinem Bruder Seth getötet und in viele Teile zerteilt über das Land verstreut. Isis seine Gemahlin suchte die Teile zusammen und hauchte Ihm neues Leben ein. Gott Ra aber bestimmte Osiris zu Gott der Unterwelt und dem Jenseits. Osiris wurde der Totengott. SETHSeth bekam das Aussehen eines Mischwesens zwischen Esel und einem Tapi und war fortan der Gott allen Bösens auf Erden. Aus diesen Urgöttern entstand die Götter-Neunheit die mit anderen Orts-Göttern in den verschiedenen Regionen verehrt wurden. Einer der größten Reichsgötter wurde der Gott Amun, genannt der Verborgene, der seinen Tempel in Karnak hatte und der auch der größte Bauplatz aller Zeiten wurde. Der Gott Amun wurde auch in der Form des Widders verehrt. Seine Statuen stehen in großer Zahl vor dem Tempel in Karnak. Ihm zu Ehren bauten die Pharaonen diesen Tempel bis faßt zu Christi Geburt zu der größten Tempelanlage des ganzen Landes aus. Pharaonen wie Ramses II. Thutmosis III. und viele andere Könige steigerten sich in eine ware Bauwut um sich und ihrer göttlichen Abstammung ein Denkmal zusetzten. Jede Möglichkeit wurde genutzt, sich mit den Göttern gleich zusetzen und in der jeweiligen Form die göttliche Abstammung zu untermauern. Für jede Entscheidung wurde der Rat der Götter eingeholt und viele Abbildungen zeigen den Einklang des Königs mit dem jeweiligen Gott in Form von Opferdarstellungen oder gemeinsamen Abbildungen, wobei der Gott den König umarmt und damit den Schutz des Königstum garantiert. Auf Grund dieser starken Verehrung der Götter konnte sich auch eine sehr starke Priesterschaft bilden, die neben dem König eine weitere starke Säule innerhalb des Staates bildete. Diese mächtige Priesterschaft hatte ab der 20. Dynastie faßt die gesamte Macht im Staate übernommen und der König war nur noch ein schwacher Abglanz der Vergangenheit. Die Götterwelt mit seinen vielfältigen Formen war auch für die sogenannten kleinen Leute von großer Bedeutung. Kein Grab wurde fertiggestellt ohne auf die Götterwelt und das damit verbundene Tagesgeschehen (Arbeit und Freizeit) einzugehen. Die Verehrung der Götter bedeutete aber nicht, daß der Ägypter die Freuden des Lebens nicht genossen hat. Im Gegenteil, Tanz und Feste sind in den Gräbern auch verzeichnet. Die Verehrung der ägyptischen Götter endete erst um ca. 400 n. Chr. als in Syrien der letzte Tempel der Isis geschlossen wurden.

Dieter Hein

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